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Frauen in der Altersvorsorge stärken

Frauen erhalten aus der AHV nicht weniger Rente als die Männer. Sie beziehen aktuell verhältnismässig sogar mehr Rente aus der AHV. Wenn Frauen und Männer gleichlange arbeiten, bedeutet dies nicht nur, dass sie ein Jahr länger vorsorgen, sondern dass die Gleichberechtigung in allen Teilen getragen wird.

Damit sich die Situation der Frauen in der Altersvorsorge bessert, müssen wir die 2. Säule reformieren. Doch all das hat nichts mit der AHV, der 1. Säule zu tun. Wir dürfen die Säulen nicht gegeneinander ausspielen, sondern müssen die Situation der Frauen in der 2. Säule verbessern.

Oft wird von den Gegner/innen eingebracht, dass die Frauen in der Rente schlechtergestellt sind. Die Rente der Frauen sind heute tatsächlich rund einen Drittel tiefer als diejenige der Männer. Nicht zuletzt ist dies auf die unterschiedlichen Erwerbsbiografien zurückzuführen. Doch das Problem für die tieferen Renten liegt nicht in der AHV (1. Säule), sondern in der 2. Säule. Denn da sind viele Frauen gar nicht oder nur schlecht versichert und diese Situation muss unbedingt geändert werden.

Um die Situation der Frauen zu stärken, müssen wichtige Elemente in der 2. Säule angepasst werden. Dazu gehört der Koordinationsabzug, die Eintrittsschwelle, das Eintrittsalter und eine bessere Berücksichtigung von Betreuungszeiten. Gleichzeitig muss auch die immer noch herrschende Lohnungleichheit bekämpft werden. Doch diese Baustellen dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden.

Wir zeigen auch hier die Situation der Frauen auf:

01

Frauen erhalten 57% der AHV-Renten

Frauen sind in der AHV nicht schlechter gestellt als Männer. Rentnerinnen beziehen 57% der AHV-Renten und zahlen aber nur 33% der Beiträge ein. Zudem werden Witwen aus gegenüber Witwern bevorzugt. Denn während Frauen auch nach der Volljährigkeit ihrer Kindern einen Anspruch auf die Witwenrente haben, so ist dies bei verwitweten Männern nur solange der Fall, wie die Kinder schulpflichtig sind. Daher gehen 97% der Witwenrenten an die Frauen.

Erklärendes Piktogramm.

57%

43%

Anteil der ausbezahlten Renten aus der 1. Säule (AHV)

02

Neurenten bei den Frauen in der 2. Säule tiefer

Frauen haben heute im Durchschnitt einen Drittel weniger Rente. Dafür verantwortlich ist vor allem, dass Frauen wesentlich weniger Renten aus der 2. Säule beziehen und ebenfalls weniger Vorsorge aus der 3. Säule beziehen können. Das führt zu einem sogenannten "Gender Pension Gap", also einen Unterschied zwischen der Rentenhöhe der Männer und Frauen.

Erklärendes Piktogramm.

69%

82%

Anteil der Rentnerinnen und Rentner in der 2. Säule bis 5 Jahre nach ordentlichem Pensionierungsalter

03

Geringere Arbeitsmarktpartizipation von Frauen insb. aufgrund von Geburt, Kindererziehung und Pflege.

  • Nur 1 von 5 Männern arbeiten Teilzeit, währenddessen 3 von 5 Frauen dies tun.
  • 70% der Teilzeitstellen sind somit von Frauen besetzt, was wiederum bedeutet dass nur 30% der Vollzeitstellen von Frauen besetzt werden.

Aber erfreuliche Nachrichten: Die Arbeitsmarktpartizipation von Frauen steigt. es Weiteren arbeiten immer mehr Männer in Teilzeit.

Erklärendes Piktogramm.

80%

90%

Erwerbsquote von Männern und Frauen

04

Geringere Löhne bei den Frauen

12% tiefer im Median

nur zum Teil durch Faktoren wie die berufliche Stellung, Ausbildung oder Branche erklärbar.

Erklärendes Piktogramm.

CHF 6'067

CHF 6'875

Monatlicher Bruttolohn 2018 (Median Wirtschaft insgesamt)